Schädlinge im Rasen

Neben den offensichtlichen Problem wie Unkraut oder Moosbildung, gibt es auch Schädlinge, die im Rasen für Chaos sorgen. Dabei hängt das Schadbild und die Bekämpfung ganz vom Schädling ab. Wehren kann man sich gegen solche Schädlinge nicht. Allerdings hilft es, Schädlinge früh zu erkennen und sie ggf. zu bekämpfen. 

Deshalb haben wir hier einmal die häufigsten Schädlinge aufgeführt und wie Sie zu erkennen sind. Gerne sind wir Ihnen bei Problem auch hier vor Ort auf unserem Hof behilflich. Bringen Sie dazu z.B. ein Foto der Schäden oder sogar gefundene Schädlinge mit. Alternativ senden Sie uns Fotos per E-Mail. 

Wichtig bei der Bekämpfung von Rasenschädlingen ist es aber immer, den genauen Schädling aus zu machen. Nur so kann eine gezielte Behandlung erfolgen. Auch für die Anwendung von Nematoden ist dies erforderlich, da je nach Schädling unterschiedliche Stämme der Fadenwürmer angewendet werden. 

Regelmäßige Infos zu Schädlingen

Gerade bei der Bekämpfung von Engerlingen und der Wiesenschnake ist der Zeitpunkt entscheidend. Gerne halten wir Sie per E-Mail auf dem laufenden, damit Sie keinen Zeitpunkt verpassen.


    Ameisen

    Gerade zu beginn des Sommers sind Ameisen in den Rasenflächen ein häufig anzutreffender Schädling. Dabei gibt es verschiedene Ameisenarten, meist findet sich im Rasen die gelbe Wiesenameisen oder die schwarze Wegameise.

    Ameisen erkennen
    Unter den Rasenschädlingen lassen sich die Ameisen am einfachsten Identifizieren. Ihre Hügel zeigen sich als sandige Stellen im Rasen mit kleinen, runden Löchern. Der Rasen ist an diesen Stellen locker und hat keine Verbindung mehr zum Untergrund. Dadurch vertrocknet der Rasen an diesen Stellen schnell und hat keinen Zugriff mehr auf Nährstoffe. Ebenfalls wird die Rasenfläche durch die Ameisenhaufen uneben. Aktiv schädigen die Ameisen den Rasen allerdings nicht. 

    Ameisen im Rasen bekämpfen

    Eine einfache, aber zum Teil sehr aufwendige und langjährige Lösung ist das vertreiben der Ameisen. Mit dem Gartenschlauch und ordentlich Wasser lassen sich die Ameisen ärgern. Zusätzlich wird das hochgebrachte Material schön verteilt und die Ameisenhaufen etwas flacher gespült. So werden auch die Unebenheiten etwas weniger. Regelmäßiges Rasenmähen, eine Düngung des Rasens und das ausbringen von Kalk gefällt den Ameisen ebenfalls eher weniger und sorgen für einen starken Rasen. Ganz lassen sich die Ameisen so i.d.R. nicht vertreiben – aber das Problem lässt sich reduzieren.

    Mit Granulaten und Ködern kann den Ameisen ebenfalls begegnet werden. Allerdings sind viele Mittel schädigend für den Rasen und die Wirkung ist häufig nicht die gewünschte. Wir haben bei uns spezielle Köderdosen, welche auf den Rasen gestellt werden können. Der Inhaltsstoff wird von den Ameisen in den Bau getragen und wirkt damit gezielt gegen die Ausbreitung der Ameisen.

    Auch gegen die Ameisen gibt es Nematoden. Damit werden die Ameisen ebenfalls nur vertrieben. Nach dem Ausbringen der Nematoden suchen sich die Ameisen einen neuen Platz um ihren Bau anzusiedeln. Dabei wird die Brut allerdings liegen gelassen und so wird die Menge an Ameisen reduziert. Die Nematoden gegen Ameisen erhalten Sie derzeit nur im Internet. 

    Anleitung:
    1. Rasenfläche anfeuchten (ca. 10L je Quadratmeter)
    2. Nematoden in Wasser anrühren und in die Ausbringeinheit füllen (alternativ nach Anweisung in der Gieskanne anrühren und verdünnen)
    3. Die Nester punktuell oder bei kleinen Flächen die gesamte Fläche mit der Ausbringeinheit gleichmäßig „abbrausen“, bis der Vorratsbehälter leer ist
    4. Die Rasenfläche erneut beregnen (ca. 10L je Quadratmeter)

    Wiesenschnake

    Die Wiesenschnake vielen Rasenbesitzern gar nicht so bekannt. Das größte Problem bei der Schnake im Rasen ist, dass man die ersten Schäden erst sieht, wenn es zu spät ist. Die Larven der Wiesenschnake werden im September in die Rasenfläche gelegt. Im darauf folgenden Frühjahr zeigen sich dann die ersten Schäden. 

    Wiesenschnake im Rasen erkennen
    In der Regel sieht man die ersten Schäden der Wiesenschnake im Frühjahr (Februar / März) im Rasen. Die Larven der Schnake fressen die grünen Blätter des Rasens ab und hinterlassen abgefressene, lückenhafte Stellen im Rasen. An einer solchen Stelle sollte einfach einmal unter dem Rasen nachgeschaut werden. Die Tiere sitzen häufig 2-4cm unter der Erde zum Rand solcher schlechten Stellen. Ebenfalls sieht man im Herbst die Wiesenschnake als typischen „Schneider“ an den Hauswänden oder aus der Rasenfläche fliegen. Zum Teil finden sich die Larven der Schnake auch auf Wegen und der Terrasse, meist nach regenstarken Tagen.

    Wiesenschnake im Rasen bekämpfen

    Die Larven der Wiesenschnake können mit sogenannten Nematoden bekämpft werden. Dazu werden diese Fadenwürmer auf die gesamte Fläche gegossen. Die Nematoden dringen in die Larven ein und töten die Schädlinge. Die Nematoden können allerdings lediglich in die jungen Larven eindringen. Deshalb empfiehlt sich die Behandlung der Fläche im September, nach der Eiablage der Wiesenschnake. 

    Da die Nematoden nur kurz lagerfähig sind und der Ausbringzeitraum klein ist, haben wir nur einen kleinen Lagerbestand. Rufen Sie uns also am besten kurz an, falls Sie die Nematoden benötigen. 

    Anleitung:
    1. Rasenfläche anfeuchten (ca. 10L je Quadratmeter)
    2. Nematoden in Wasser anrühren und in die Ausbringeinheit füllen (alternativ nach Anweisung in der Gießkanne anrühren und verdünnen)
    3. Die gesamte Fläche mit der Ausbringeinheit gleichmäßig „abbrausen“, bis der Vorratsbehälter leer ist
    4. Die Rasenfläche erneut beregnen (ca. 10L je Quadratmeter)

    Engerlinge

    Auch Engerlinge können den Rasen schädigen. Wie bei der Wiesenschnake sind die Schäden erst bei einem starken Befall sichtbar und eine Behandlung erst später möglich. Die Engerlinge sind die Larven von Mai- und Junikäfern. Entgegen der Wiesenschnake, welche nach einem Jahr die Rasenfläche verlässt, benötigen Engerlinge 3-4 Jahre um sich zum Käfer zu entwickeln. 

    Engerlinge im Rasen erkennen
    Der eigentliche Fraßschaden der Engerlinge sieht man meist nur im Sommer und bei Hitze. Die Engerlinge fressen die Wurzeln des Rasens weg und so vertrocknet der Rasen stellenweise, trotz Bewässerung. Meist schlimmer und früher zu erkennen sind die Engerlinge an Vögeln, die in der Rasenfläche nach den leckeren Larven picken. Nicht zu selten picken die Vögel intensiv in der Rasenfläche nach ihnen und machen dabei große Schäden. In der Regel sitzen die Larven etwa 3-4cm tief in der Erde. Bei Verdacht sollte auch an solch schlechten Stellen einmal unter den Rasen geschaut werden. 

    Engerlinge im Rasen bekämpfen

    Die Larven des Engerlings können mit sogenannten Nematoden bekämpft werden. Dazu werden diese Fadenwürmer auf die gesamte Fläche gegossen. Die Nematoden dringen in die Larven ein und töten die Schädlinge. Die Nematoden können allerdings lediglich in die jungen Larven eindringen. Deshalb empfiehlt sich die Behandlung der Fläche im September, nach der Eiablage der Käfer. Danach sollte im Frühjahr (April / Mai) gegen die jungen Larven ebenfalls die Fläche noch einmal mit Nematoden behandelt werden.

    Da die Nematoden nur kurz lagerfähig sind und der Ausbringzeitraum klein ist, haben wir nur einen kleinen Lagerbestand. Rufen Sie uns also am besten kurz an, falls Sie die Nematoden benötigen. 

    Anleitung:
    1. Rasenfläche anfeuchten (ca. 10L je Quadratmeter)
    2. Nematoden in Wasser anrühren und in die Ausbringeinheit füllen (alternativ nach Anweisung in der Gießkanne anrühren und verdünnen)
    3. Die gesamte Fläche mit der Ausbringeinheit gleichmäßig „abbrausen“, bis der Vorratsbehälter leer ist
    4. Die Rasenfläche erneut beregnen (ca. 10L je Quadratmeter)

    Regenwürmer

    Der Regenwurm ist kein Schädling im eigentlichen Sinne. Er ist zur meisten Zeit ein wahrer Helfer für die Rasenfläche. Sie helfen die Bodenstruktur zu verbessern und sorgen für eine gute Belüftung der Rasenfläche. Trotzdem sorgen sorgen sie manchmal im Herbst und Frühjahr, gerade bei Nässe, für größere Probleme. 

    Regenwürmer im Rasen erkennen
    Der Regenwurm bringt, verstärkt bei Nässe, Erdmaterial nach oben und wirft es zu kleinen Häufchen auf. Frische Regenwurmhaufen sehen aus wie Wattwurmhaufen am Strand. Werden diese Haufen z.B. vom Roboter platt gefahren oder durch das Betreten des Rasens zertrampelt, erstickt der Rasen darunter. Diese „Erdfladen“ sorgen dann auch für eine unebene Rasenfläche. 

    Regenwürmer in der Rasenfläche bekämpfen

    Der Regenwurm sollte in der Rasenfläche nicht bekämpft werden. Er ist hilfreich und sorgt für einen gesunden Boden. In der Regel lässt sich das Problem auch einfach lösen: bevor die Haufen plattgedrückt werden, rechen Sie diese einfach mit einem Laubbesen oder einem Straßenbesen auseinander. So verteilt sich das Material und der Rasen darunter erstickt nicht. Ein trockener Tag eignet sich dazu besonders.