Rasenpflege: Unsere Tipps für einen grünen Rasen
Unsere tägliche Arbeit ist die Rasenpflege. Ob auf unseren Feldern, oder als Beratung bei unseren Kunden. Dabei stehen wir auf unserem Hof für alle Fragen, Probleme und Sorgen rund um das Thema Rasen zur Verfügung. Diese Erfahrung und daraus entstanden Tipps geben wir gerne an Sie weiter.
Immer aktuell
Ob anstehende Düngung oder aktuelle Themen wie Rasenschädlinge: wir halten Sie zum Thema Rasenpflege auf dem Laufenden.
Rasenmähen
Der regelmäßige Schnitt des Rasens gehört zu den drei wichtigsten Pflegemaßnamen. Durch den Schnitt bekommt die Rasenpflanze praktisch den Impuls zur Seite zu wachsen. So erhalten Sie eine dichte Rasenfläche. Ebenfalls sorgt ein ungemähter Rasen für allerhand Probleme. In der Hauptwachstumsphase sollte der Rasen etwa 1-2 mal die Woche gemäht werden und dabei nicht höher als 8cm werden.
Ob Sichelmäher oder Spindelmäher – fast wichtiger als das Werkzeug, ist die Schnitthäufigkeit. Es ist richtig, dass ein Spindelmäher das bessere Schnittbild ergibt. Sollte dieser aber keinen Fangkorb besitzen, heißt es spätestens alle drei Tage rasenmähen. Insgesamt ist der Unterschied nicht all zu groß und fällt nur in sehr gepflegten Flächen auf. Sollten Sie also den perfekten Rasen erzielen wollen – sollten Sie sich auch über die Art des Mähens Gedanken machen. Für die meisten Rasenflächen ist dies aber einfach nicht relevant. Generell gilt allerdings: ein scharfes Messer ist pflicht!
Bei einem Rasenmähroboter sind einige Besonderheiten zu beachten. Im Grunde ist der häufige Schnitt optimal. Gerade unser Supina Premium Rasen (Poa Supina) bildet sich zu einem extrem dichten Teppich. Allerdings sollte eine einfache Regel beachtet werden: Lassen die den Roboter nur dann fahren, wenn Sie auch Rasenmähen würden. Das bedeutet, dass bei starker Trockenheit und Hittze, einem nassen Rasen oder wenn der Rasen schlicht weg nicht gewachsen ist – nicht gemäht werden sollte. Gerade wenn der Wuchs im Herbst weniger wird, ist das tägliche Fahren gerade bei Feuchtigkeit ein Problem.
Ist es sehr trocken und ggf. liegt nur Stadtwasser an, kann der Rasen auch etwas länger stehen gelassen werden (5cm). Sollte die Bewässerung aber kein Problem sein, empfehlen wir den Rasen weiterhin auf 4cm zu halten. Sollte ein Roboter installiert sein, sollte kontrolliert werden, ob dieser bei hohen Temperaturen überhaupt täglich fahren muss. Das tägliche „öffnen“ der Rasenpflanze über Schnitt sorgt für einen deutlich erhöhten Wasserbedarf.
Der erste Schnitt nach der Verlegung sollte bei 8cm Rasenhöhe erfolgen. Dies kann schon wenige Tage nach der Verlegung notwendig sein. Der erste Schnitt sollte dann auf 5cm erfolgen. Etwa 2-3 Tage später kann dann der nächste Schnitt auf etwa 4cm erfolgen. Auf diese Höhe sollte der Rasen dann weiterhin gehalten werden. Keinesfalls sollte pauschal 14 Tage mit dem ersten Schnitt gewartet werden.
Eine allgemein gute Schnitthöhe ist ca. 4cm. Diese kann ganzjährig gehalten werden. Kontrollieren Sie einmal die Einstellung des Rasenmähers – häufig stimmen die Schnitthöhen-Einstellungen nicht. Messen Sie nach dem Mähen einfach einmal die Schnitthöhe nach und korrigieren ggf. die Einstellung.
Bewässerung
Zur Rasenbewässerung kursieren wohl die meisten Mythen im Bereich der Rasenpflege. Dazu gehört, dass der Rasen bei Bewässerung in der Sonne verbrennt und der Rasen täglich bewässert werden sollte. Gerade in den trockenen Jahren sorgte die falsche Bewässerung mit Abstand für die meisten Probleme. Generell sollte der Rasen lieber selten, dann aber kräftig bewässert werden.
Selbst wenn es trocken und heiß ist, in der Regel benötigt der Rasen nicht mehr als einmal in der Woche Wasser. So schlägt er viele Wurzeln nach unten, um sich das Wasser aus dem Erdreich herzuholen. Der optimale Zeitpunkt zur Bewässerung ist der so genannte Welkepunkt. Richtet sich der Rasen
nach dem Betreten nicht binnen einigen Minuten wieder auf und die Fußabdrücke bleiben sichtbar, ist der Welkepunkt erreicht. Dann sollte er kurzfristig bewässert werden.
Die Zeit ist sehr abhängig vom Druck und dem Regner. Deshalb sollte einmal gemessen werden, wie lange es dauert, bis ca. 25L je Quadratmeter beregnet wurden. Gemessen werden kann dies mit einem Regenmesser oder alternativ mit einer Brotdose: Stellen Sie eine Brotdose mit flachem Boden einfach auf den Rasen und lassen die Bewässerung laufen, bis ca. 20mm-25mm Wasser in der Dose sind.
Etwa 20-25L je Beregnungsgang sollten auf den Rasen gebracht werden.
Grundsätzlich ist eine solche Anlage natürlich sehr komfortabel. Dennoch funktioniert eine komplette Automatisierung nicht immer. Zu beachten bei solchen Anlagen ist allerdings, dass diese nicht zu häufig laufen.
Ob der Rasen wieder kommt, ist immer schwer zu sagen. Wässern Sie den Rasen einfach einmal intensiv (ggf. auch mehr als die empfohlenen 25L / m²) und düngen Sie die Fläche einmal auf. Nach etwa 14 Tagen sehen Sie, an welchen Stellen schon wieder die ersten grünen Halme durchtreiben. Grundsätzlich hilft eine Nachsaat immer, die Fläche schneller wieder zu schließen und vor Verunkrautung zu schützen.
Düngen und Kalken
Um gesund zu bleiben, benötigt ein Rasen regelmäßig Nährstoffe. Meist zeigt sich ein Nährstoffmangel durch einen schwachen Wuchs und eine schwache grüne Farbe. Deshalb empfehlen wir 3-4 mal im Jahr den Rasen mit unserem Rasendünger zu Düngen. Durch die Stärkung mit Dünger, ist der Rasen weniger anfällig für Krankheiten und kann einen dichten Teppich bilden. So haben Unkräuter, Moos und Fremdgräser wenig Chancen.
Für eine optimale Versorgung werden zwei Dünger benötigt. Etwa 2-3 mal im Jahr wird mit unserem Langzeitrasendünger gedüngt. Von Februar bis Anfang September kann dieser verwendet werden. Zwischen September und November empfehlen wir den Herbstrasendünger. Zeitgleich sollte der Kalk mit aufgetragen werden. Mit unseren Pflegetipps informieren wir Sie immer aktuell zur anstehenden Düngung und achten dabei auch auf die aktuelle Witterung.
Auch ohne Regen kann gedüngt werden. Nach dem Düngen sollte dann allerdings einmal die Beregnung aufgestellt werden, damit der Dünger von den Blättern abgewaschen wird und beginnen kann sich aufzulösen. Tatsächlich hilft ein Regen allerdings die Nährstoffe aufzunehmen.
Unkräuter finden sich in den gepflegtesten Rasenflächen. Ist der Rasen schwach und mangelt es ihm an Dünger, haben Unkräuter deutlich leichteres Spiel. Viele Unkräuter wurzeln deutlich tiefer und holen sich dort ihre Nährstoffe her oder sammeln diese sogar aus der Luft. Der Rasen kann dies nicht uns muss deshalb mit Dünger versorgt werden. Deshalb sollte auch trotz Unkrautbefall gedüngt werden.
Gerade bei den Düngern ist ein gleichmäßiger Auftrag in der richtigen Menge wichtig. Mit einem Streuwagen geht dies i.d.R. deutlich einfacher und gleichmäßiger. Einen ungleichmäßig ausgebrachten Dünger (gerade per Hand ausgebracht), zeigt sich schnell in starken Farb- und Wuchsunterschieden. So wie so sollte im Anschluss der Düngung aber einmal gewässert werden. Dies ist um so wichtiger, wenn der Dünger per Hand ausgebracht wurde.
Aus einem sauren Boden, können die Düngestoffe nur schlecht hergezogen werden. Deshalb sollte der Rasen ebenfalls gekalkt werden. Der Kalk ein reiner Bodenhilfsstoff und gleicht Säuren im Boden aus. Düngeprodukte aber auch die Umwelt wirken versauernd auf den Boden. Deshalb sollte einmal im Jahr gekalkt werden.
Kommt zu viel oder zu ungleichmäßig Dünger auf die Rasenfläche, kann dies zu Verbrennungen führen. Unmittelbar nach der Düngung zu wässern, kann helfen die Verbrennung abzumildern. Häufig verbrennen allerdings nur die Blätter des Rasens und er treibt aus den Wurzeln wieder gesund hinaus. Dies dauert etwa 14 Tage
Die Inhaltsstoffe, vor allem das enthaltene Kalium, werden gut in die Gräser transportiert und können sich dort über den Winter einlagern. Die enthaltenen Mineralien des Herbstdüngers stärken die Rasengesundheit und machen ihn widerstandsfähiger gegen Rotspitzigkeit und andere Krankheiten. Tatsächlich sorgt das Kalium auch noch im nächsten Sommer für eine verbesserte Wasseraufnahme der Rasenpflanze.
Häufig sieht man dem Rasen an, wenn er Dünger benötigt. Er wird gelb, wächst nicht mehr und häufig auch sehr ungleichmäßig. Wie auf dem Bild zu sehen hat Dünger (links auf dem Bild) einen enormen Einfluss auf die Farbe und den Wuchs im Rasen.
Unkraut bekämpfen
In vielen Flächen beginnt jetzt auch wieder das Unkraut zu wachsen. Zum Teil lassen sich Unkräuter gut ausstechen. So kann versucht werden, den Löwenzahn, die Diestel oder einen Wegerich mitsamt der Wurzel tiefgründig auszustechen. Ist die Verteilung der Unkrauter großflächig, können zur Bekämpfung spezielle Rasenspritzmittel genutzt werden, die je nach Unkraut im Rasen gezielt ausgewählt werden sollten. Bei diesen Mitteln reicht das gezielte und punktuelle Ausbringen auf die befallenen Stellen. Gerne beraten wir Sie zum Thema Unkrautbekämpfung auf unserem Hof und empfehlen Ihnen das passende Mittel. Fotografieren Sie dazu am besten einmal das Unkraut.
Ja es gibt Dünger, die einen Wirkstoff gegen Unkraut enthalten. Allerdings kann an einem solchen Dünger kein Wirkstoffkomplex angebracht werden und zeitgleich muss gehofft werden, dass das Korn nah genug an das Unkraut fällt. Zudem verteilt sich das Spritzmittel in der gesamtem Rasenfläche – ob dort Unkraut steht oder nicht. Deshalb empfehlen wir das punktuelle Spritzen mit einem Wirkstoffkomplex.
Anhand der im Rasen befindlichen Unkräuter wählen wir das richtige Mittel aus. Bringen Sie deshalb am besten Fotos Ihrer Rasenfläche und des Unkrauts mit.
Die Hersteller der Mittel geben zum Teil an, dass die Mittel auch gegossen werden können. Dies ist aber deutlich ineffizienter als das feine aufnebeln durch eine Druckspritze.
Meist bringt der Vertikutierer nur kurzfristig etwas gegen die Unkräuter. Denn das Wurzelwerk der Unkräuter bleibt intakt, lediglich das Blattwerk wird abgerissen. Zudem wird die Rasenfläche geöffnet und die Rasenpflanzen geschwächt. Unkräuter haben da dann noch leichteres Spiel.
Moos entfernen
Damit die Fläche nicht zu sehr strapaziert wird, sollte das Moos langsam entfernt werden. Unser Mikro-Rasendünger löst das Moos langsam an und es wird Stückweise mit dem Rasenmäher heraus gelöst. So kann der Rasen zwischen dem Moos sich erholen und langsam zusammen wachsen. Unser normaler Rasendünger hilft dabei, die Lücken wieder zu schließen. Er sollte zusätzlich zum Mikrorasendünger ausgebracht werden.
Grundsätzlich schon. Das Moos wird sehr kurzfristig braun oder schwarz und geht kaputt. Allerdings versauern solche Dünger den Boden zusätzlich sehr stark und sind nicht gut für ein gesundes Bodenleben. Deshalb raten wir von einem solchen Dünger ab. Ebenfalls sorgen solche Dünger schnell für Flecken auf den Platten und Steinen, welche nur noch schwer zu entfernen sind.
Moos fühlt sich in sauren Flächen besonders wohl. Der Kalk hilft, diese Säure auszugleichen, kann aber bereits vorhandenes Moos nicht bekämpfen. Deshalb sollte nach der Moosbekämpfung einmal gekalkt werden, um eine erneute Vermoosung zu verhindern.
Wichtig bei der Bekämpfung von Moos ist, dass genug Wuchs im Rasen steckt. Wenn der Rasen also ordentlich wächst, kann auch das Moos entfernt werden. So können die frei gewordenen Stellen schnell wieder zugewachsen werden.
Das Moos wird zwar mit dem Vertikutierer heraus gerissen, die Rasenpflanzen leider aber sehr unter der aggressiven Maßnahme. Deshalb empfehlen wir alternativ zum vertikutieren unseren Mikrorasendünger. Dieser entfernt schonend und langsam das Moos und erhält die vorhandenen Rasenpflanzen.
Rasen sanden und Drainagen anlegen
Auf dem Rasen Sand auszubringen kann in gewissen Situation sinnvoll sein – allerdings nicht immer. Vor allem können kleine Unebenheiten und Kuhlen mit Sand gut ausgeglichen werden. Ein getrockneter Quarzsand eignet sich dafür am besten. Dieser lässt sich gut z.B. mit einem Rasenrakel oder Besen in den Rasen einarbeiten.
Im Profi-Bereich wie bei Golf- und Fußballplätzen wird häufig gesandet, um eine möglichst hohe Bespielbarkeit auch in der nassen Jahreszeit gewährleisten zu können. So wird Sanden häufig auch für den Hausgarten als Hilfsmittel gegen Staunässe empfohlen. In der Praxis klappt dies allerdings nur bedingt. Denn der Aufbau eines Sportrasens im Profi-Bereich ist ein anderer als im Hausgarten. Dort liegt der Rasen auf einer Tragschicht mit sehr hohem Sandanteil. Mit der Zeit nimmt (z.B. durch Verrottung alter Grashalme) der Sandanteil in den oberen Schichten ab. Dies gleichen die Greenkeeper mit dem Sanden aus. Im eigenen Garten sitzt das Problem aber meist deutlich tiefer: der Aufbau besteht häufig aus einem lehmigen Material oder ist stellenweise Verdichtet. Deshalb ist es empfehlenswert, diese Schichten zu durchbohren und mit Sand aufzufüllen – eben eine Drainage zu erstellen. Dazu bieten wir einen entsprechenden Erdbohrer (Akkubetrieben) mit einer Bohrtiefe von bis zu 130cm und entsprechenden Quarzsand an. Bei einer solchen Herangehensweise wird das Wasser aus den oberen Schichten heraus geführt und ein Aufstauen vermieden.
Leitfaden: Drainage Bohren