Staunässe im Rasen beseitigen: Drainagen Bohren

Zu Problemen mit Staunässe kommt es in den Rasenflächen in der Regel, wenn der Boden verdichtet ist oder die Bodenstruktur zu undurchlässig ist. Gerade bei lehmigen Böden ist dies häufig der Fall. 

Häufig wird dann zum Sanden der Rasenfläche geraten, was allerdings als alleinige Maßnahme nicht ausreicht. Das überschüssige Wasser muss aus der oberen Schicht der Rasenfläche geleitet werden. Wir empfehlen dazu Drainagebohrungen in der Rasenfläche zu machen. Dies kann punktuell und ohne größere Schäden am Rasen gemacht werden. 

Einen Erdbohrer können Sie bei uns mieten. 

Erst düngen – dann bearbeiten!

Vor sämtlichen Arbeiten (Sanden, bohren von Drainagen, Vertikutieren …) sollte der Rasen mit unserem Langzeitdünger gedüngt werden. Etwa 14 Tage nach der Düngung empfehlen wir, vorausgesetzt die Witterung passt, die weiteren Arbeiten durchzuführen. So sind die Nährstoffe pflanzenverfügbar und der Rasen kann schneller regenerieren. 

Anleitung zum Bohren von Drainagen

Bilden sich bei Regen Pfützen oder bleibt der Rasen an bestimmten Stellen sehr lange nass, sollten an diesen Stellen Drainagen gebohrt werden. Als Richtwert können etwa 3-5 Löcher pro Quadratmeter angesetzt werden. Die Tiefe hängt dabei von der Ursache der Staunässe ab. Ist der Boden verdichtet, kann es reichen diese Verdichtung zu durchbrechen. Dazu reichen zum Teil schon Löcher mit einer Tiefe von 20-30cm. Liegt die Staunässe an einem lehmigen Boden, sollten die Löcher den Lehm durchdringen. Dies kann ebenfalls schon nach wenigen Zentimetern sein – bis hin zu einigen Metern. Bei Bohrern mit größeren Durchmessern, reichen u.U. schon weniger Löcher pro Quadratmeter.

Damit die Rasenfläche die Drainagelöcher schnell wieder zuwachsen können, empfehlen wir die Bohrungen durchzuführen, solange Wachstum im Rasen steckt. Daher bietet sich die Zeit ab März an. Wer der Lücken mit einem Stück Rollrasen wieder verschließt, kann auch früher schon zur Tat schreiten. 

Schritt 1. Löcher bohren

Beginnen Sie an den betroffenen Stellen die Löcher zu bohren. Mit unserem Erdbohrer und der Verlängerung erreichen Sie eine maximale Tiefe von ca. 1,3m. Ziehen Sie den Bohrer immer mal wieder aus dem Loch, damit das Material heraus befördert werden kann. 

Für viele Flächen reicht das Bohren ohne Verlängerung (ca. 70cm tiefe Löcher aus). So wird die Aufnahmefähigkeit des Bodens schon deutlich erhöht, selbst wenn eine Lehmschicht oder die Verdichtung nicht komplett durchbrochen wird. Häufig sind 3-5 Löcher je Quadratmeter ausreichend. Unser Bohrer hat dabei einen Durchmesser von 5cm. 

Bedenken Sie beim Bohren, dass Rohre, Kabel und Leitungen im Boden verlegt sein können. 

Schritt 2. Aushub entfernen

Das ausgehobene Material sollte im Anschluss vorsichtig zur entfernt werden, ohne das dabei größere Mengen wieder ins Loch zurück fallen. Je nach Bodenstruktur ist dies mit einem Handfeger oder einer kleinen Harke und einem Kehrblech schnell gemacht. 

Schritt 3. Löcher verfüllen mit Sand

Die Löcher sollten mit Sand aufgefüllt werden. Dazu eignet sich ein getrockneter Quarzsand. Das trockene Material rieselt optimal bis unten in der Drainage durch und lässt gut das Wasser versickern. In diesem Zuge lässt sich mit dem Sand ebenfalls leichte Unebenheiten in der Rasenfläche ausgleichen. 

Passenden Quarzsand erhalten Sie bei uns. Diesen haben wir im 25kg Sack für 9,90€ (ab 3 Säcken 9,50€ / ab 10 Säcken je Sack).

Schritt 4. Stellen verdichten und nachsäen

Drücken Sie den Sand etwas nach und geben etwas Nachsaat auf die Stellen, damit sich diese wieder schnell schließen. 

Warum reicht Sanden häufig nicht aus

Auf dem Rasen Sand auszubringen kann in gewissen Situation sinnvoll sein – allerdings nicht immer. Vor allem können kleine Unebenheiten und Kuhlen mit Sand gut ausgeglichen werden. Ein getrockneter Quarzsand eignet sich dafür am besten. Dieser lässt sich gut z.B. mit einem Rasenrakel oder Besen in den Rasen einarbeiten. 

Im Profi-Bereich wie bei Golf- und Fußballplätzen wird häufig gesandet, um eine möglichst hohe Bespielbarkeit auch in der nassen Jahreszeit gewährleisten zu können. So wird Sanden häufig auch für den Hausgarten als Hilfsmittel gegen Staunässe empfohlen. In der Praxis klappt dies allerdings nur bedingt. Denn der Aufbau eines Sportrasens im Profi-Bereich ist ein anderer als im Hausgarten. Dort liegt der Rasen auf einer Tragschicht mit sehr hohem Sandanteil. Mit der Zeit nimmt (z.B. durch Verrottung alter Grashalme) der Sandanteil in den oberen Schichten ab. Dies gleichen die Greenkeeper mit dem Sanden aus. Im eigenen Garten sitzt das Problem aber meist deutlich tiefer: der Aufbau besteht häufig aus einem lehmigen Material oder ist stellenweise Verdichtet. Deshalb ist es empfehlenswert, diese Schichten zu durchbohren und mit Sand aufzufüllen. Zum ausgleichen von Unebenheiten kann aber getrockneter Sand und der Rasenrakel  aber wirklich gut genutzt werden.